In ihrem Lied „Fenster zum Berg“ besingt die Band Blumentopf Kindheitserinnerungen an Familienurlaube in den Alpen.
Motto: Gamsbart statt Dolce Vita. Dass sich rustikales Ambiente und süßes Lebensgefühl aber sehr wohl kombinieren lassen, erfahren die Gäste beim Blick durch die Fenster von Benjamin Riezlers neugestalteten Ferienhäusern im Kleinwalsertal.
Die zehn Quadratmeter großen Panoramascheiben eröffnen eine atemberaubende Aussicht auf das Bergdorf Riezlern und der sich darüber auftürmenden Kanzelwand.
Die Namen von Hausherr und Ort deuten es an: Verwurzelter kann man mit einer Region nicht sein. Der 45-Jährige ist im Kleinwalsertal aufgewachsen. Sein Stammbaum reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert, als die ersten Walser sich im Tal niederließen.
Und so verwundert es nicht, dass er sich für eine ganz besondere Form der Ferienhäuser entschieden hat. „Spycher“ heißen sie und erinnern damit an die ehemaligen Wirtschaftsgebäude oder „Schatzkammern“, wie die charakteristischen Holzhütten des Bergvolks auch genannt wurden.
Statt Korn, Fleisch, Trachten und Schriftstücken behütet die Neuinterpretation des Spycher nun Gäste, „die sich gegenseitig sehr wichtig sind“, sagt Riezler.
Der Schatz ist in Riezlers Konzept ein im Alltag fast schon bedrohtes Gefühl der Ruhe und Zweisamkeit, umhüllt von erlesenen heimischen Naturmaterialien, Holz von Fichte, Weißtanne und Zirbe, liebevoll verarbeitet und im Geiste der Walser in Szene gesetzt.
Wenn man es sich also nach dem Gang in die hauseigene Sauna in einem der ultrabequemen Designersessel vor dem Fenster zum Berg gemütlich macht, überkommt einen nicht nur das Gefühl, über den Tannenwipfeln zu schweben, sondern auch in eine andere Zeit zu blicken.